Hier sind unsere vier Österreicher. Auch die Österreichischen Bundesbahnen haben in den 50er Jahren in großem Umfang alte, nicht mehr zeitgemäße Personenwagen einem groß angelegten Umbauprogramm unterzogen. So stammen auch die hier abgebildeten Fahrzeuge aus diesem Programm und wurden 1957 von der ÖBB-Hauptwerkstätte in St. Pölten umgebaut. Die in Blau und Creme lackierten Fahrzeuge befinden sich seit Mitte der 80er Jahre im Besitz der EFW (Wagennummer BT 7139.29 und BT 7139.32) und laufen seitdem im Museumsbahnverkehr. Das Fahrzeug mit der Nummer Bi 35 406 befindet sich seit 2005 in Bad Nauheim, der Ci 39 085 seit 2008. Ein weiterer Waggon ist ebenfalls seit 2008 als Aufarbeitungsreserve in unserem Besitz.
Hier einige Hintergrundinformationen zu den Spantenwagen: Aufgrund der Typenvielfalt der Personenwagen bei der damaligen BBÖ (Österreichische Bundesbahn bis 1938) wurde 1936 / 37 ein Erneuerungsprogramm für Personenwagen erarbeitet, das unter dem Namen „Spantenwagen“ bekannt wurde. Die Hauptwerkstätten St. Pölten und Simmering versahen vierachsige Schnellzugwagen mit Holzaufbau mit neuen Stahlaufbauten. Durch den „Anschluss“ Österreichs im Jahre 1938 durch die neue Verwaltung DR (Deutsche Reichsbahn) wurde dieses Programm jedoch eingestellt. Basierend auf den Erfahrungen vor dem Krieg entstand Ende der 40er Jahre durch die ÖBB (Österreichische Bundesbahn ab 1945) das Programm zur Herstellung von Spantenwagen. Mit möglichst wenigen, einheitlichen gestalteten Teilen sollte versucht werden, die Holzkästen einer möglichst großen Zahl von Altbauarten durch Stahlkonstruktionen zu ersetzen. Grundsätzlich wurde beschlossen sämtliche Zwei- und Dreiachser einheitlich als Zweiachser aufzubauen. Der Wagenkastenrahmen wurde aus vorgefertigten Rahmen „Spanten“, die aus handelsüblichen Walzprofilen bestanden, gefertigt. Bei der Gestaltung des Innenraums entschied man sich für einen Großraum mit der Sitzplatzteilung 2 + 2. In das Umbauprogramm wurden neben zwei- und dreiachsigen österreichischen Bauarten auch Fahrzeuge deutscher Länderbahnbauarten, die bei Kriegsende auf dem Gebiet Österreichs verblieben waren, einbezogen. Für den Einsatz als Beiwagen für Triebwagen entstanden die Reihen 7037, 7137, 7237, 7039 und 7139. Diese Fahrzeuge erhielten einen Triebwagenanstrich in blau - elfenbein, Luftheizung der Bauart Webasto und vorzugsweise Rollenlager- Radsätze.
Folgende Fahrzeuge sind derzeit bei uns im Einsatz:
Ein weiteres Fahrzeug steht als Aufarbeitungsreserve zur Verfügung.
Hersteller | ÖBB Werkstätte St. Pölten |
Baujahr | 1909, Umbau 1957 |
Höchstgeschwindigkeit | 90 km / h |
Länge über Puffer | 13.900 mm |
Dienstgewicht | 17 t |